Bald geht es los

Samstag, 21.05.2022

Nach vielem Hin-und Her (Umbuchen der Unterkunft und Flüge, Insolvenz der airline, Buchen neuer Flüge und Korrespondenz mit den Vermietern )  sitzen mein Mann und ich im Flughafen Bremen , negativ getestet und durchgecheckt und warten auf den Abflug nach Tel Aviv mit Umstieg in Frankfurt. 

In Frankfurt beim erneuten Einchecken wird dann gar kein Covid19-Test verlangt -war der morgendliche Test in Bremen umsonst.

Abends um 23 Uhr landen wir dann mit einem ausgebuchten Lufthansa-Flug in Tel Aviv.

Das für mich Besondere ist dann, dass man selbstständig die Passkontrolle durchführt        und dann einen Beleg erhält, mit dem man durch die Kontrolle geht.

Um zu unserer Unterkunft zu gelangen, ordern wir ein Taxi und sind um Mitternacht am Ziel. 

Old Jaffa

Sonntag, 22.05.2022

Jaffa

"Eine der ältesten Siedlungen am östlichen Mittelmeer. Pharao Thutmosis eroberte die in der Bibel erwähnte Stadt. Später nutzten die Kreuzfahrer seinen Hafen. Ab 1291 wurde Jaffa jahrhundertelang von Mamluken und Osmanen regiert, bis 1917 der britische General Edmund Allenby die ägyptische Expeditionstruppe anführte, um die Stadt zu erobern. 1950 wurde Jaffa in die Stadtverwaltung von Tel Aviv eingegliedert ."

Nach einer ruhigen Nacht in unserer Unterkunft      (wir haben eine 2 Zimmerwohnung in dem Haus)

treffen wir uns auf einen (zwei) Kaffee mit unseren Vermietern im Garten      .

Nach einer inspirierenden Unterhaltung geht es als erstes zum flea market.  

Unterwegs genieße ich die Andersartigkeiten       und auch der flea market enttäuscht mich nicht              . Und Graffitis gibt es auch zu sehen        .

In der Nähe des Uhrenturms      erstehen wir eine aufladbare Karte für den ÖPNV und werfen einen Blick in die Moschee    mit ihrem besonderen Brunnen     .

Mit Blick auf die Moschee speisen wir ein paar israelische Kleinigkeiten und schauen anschließend auf Tel Aviv von der Anhöhe Jaffas       .

Wir schlendern hinunter zum Hafen, um noch etwas zu trinken, und kommen auf dem  Heimweg an dem größten Kronkorken-Mosaik der Welt         -erstellt aus 100.000 Kronkorken von einer israelischen Künstlerin- vorbei.

Abends speisen wir am Hafen in Jaffa und trinken anschließend ein Bier in den Gassen des flea market     .

Jüd. Friedhof und TA Museum of arts

Montag, 23.05.2022

 Der Morgen beginnt mit einer Kaffeepause bei unserem Vermieter im Garten.

Heute morgen geht es zum ersten Mal mit dem Bus nach Tel Aviv. Es klappt alles auf Anhieb:  die gekaufte Karte einfach vor das Gerät halten ( es wird angezeigt, was abgebucht wird und auch, wieviel Restguthaben vorhanden ist).

Bei unserem ersten Halt suchen wir ein Cafe  -Trumpeldor    - zum Frühstücken auf.

Zu Fuß geht es weiter zum alten jüd. Friedhof Trumpeldor , der schon  1932  geschlossen wurde. Nur bei wenigen Ausnahmen ist in der Vergangenheit eine Beerdigung auf dem Friedhof erfolgt, wie bei dem Sänger  Arik Einstein   oder Ephraim Kishon.

Anschließend geht es weiter mit dem Bus bis zum Museum of Art.

Dort warten viele Schätze auf uns. Gleich auf der ersten Ebene sind Chagall-Gemälde ausgestellt (aktuelle Neuerwerbungen)

    

Desweiteren ist jeder bekannte europäische Maler des 18. , 19. oder 20. Jahrhunderts mit mindestens einem Gemälde vertreten. 

Einfach toll dieser Überblick über die europ. Malerei.

Nach einer erfrischenden Mittagspause im Innenhof des Museums mit Blick auf ein paar Skulpturen, geht es weiter zu Ausstellungen zeitgenössischer Künstler

Bei unserer Rückfahrt mit dem Bus werden wir dann gleich von einem Kontrolleur überprüft. Das überrascht uns.

Am Abend essen wir dann im the thai in har sanai -sehr lecker, aber viel zu laut      . 

Gutman-Brunnen, amerikanische Kolonie, Benyamini-Zentrum

Dienstag, 24.05.2022

Am heutigen Dienstag ist das erste Ziel der Gutman-Brunnen.

     

Der Brunnen, den der Künstler Naum Gutmann in den 1980er Jahren schuf, zeigt in farbigen Mosaiken die Jahrtausende alte Geschichte der Region um Tel Aviv und Jaffa bis hin zur Unabhängigkeitserklärung Israels. Auf Tafeln sind die einzelnen Szenen erklärt.

Wir frühstücken dort im Maison Kayser, dass zwar umständlich organisiert ist, aber das Frühstück ist sehr lecker und reichlich.

Gut gestärkt geht es zur zweiten Station unserer Tagesreise, der amerikanischen Kolonie. 

1866 kamen 157 evangelikale Christen der "Messiah's Church" aus Maine per Schiff nach Jaffa, um eine amerikanische Kolonie aufzubauen. SIE brachten vorgefertigte Häuser, Möbel,Kleidung und Dinge des täglichen Gebrauchs per Schiff mit. Da sie auf das Klima und die hiesigen Krankheiten nicht verbreitet waren, verstarben einige schon nach wenigen Wochen an Malaria und Cholera. Obwohl sie es schafften, einige Häuser aufzubauen und ein bescheidenes Einkommen zu generieren, realisierten die Kolonisten 1867 das es zum Lebensunterhalt nicht reichte und kehrten nach Amerika zurück.

Die wenigen Häuser            haben alle eine unterschiedliche Vergangenheit wie auch das Driscol's Hotel   

   

Nach einem Besuch Kaiser Wilhelm ll 1898 wurde die Kirche gebaut und 1904 als Deutsche evangelische Kirche von Jaffa eingeweiht. Kurz nach der Staatsgründung Israels wurde das Gebäude der Skandinavischen Staatskirche übergeben (ist immer noch Träger des Hauses)  und in Immanuel Kirche umbenannt.     
Die Fensterbilder stammen von einem norg. Künstler aus den 70er Jahren.

 Als dritte Station steht das Benyamini-Zentrum auf unserem Plan. Dort gibt es Fortbildungen für Keramiker und Kurse für Laien, aber auch wechselnde Ausstellungen. So können wir auf einem Video die Herstellung von Keramiken per 3D verfolgen und auch die gefertigten Gefäße betrachten.

Nach einer Pause in unserer Unterkunft fahren wir abends zum Bahnhof, um unsere morgige Reise vorzubereiten und anschließend geht es zum Essen "the thai in sanai"

JERUSALEM

Mittwoch, 25.05.2022

 

Morgens geht es mit dem Bus zum Bahnhof und da ist auch die nette Mitarbeiterin von gestern Abend, die uns jetzt das Tagesticket Tel Aviv -Jerusalem auf die Chip-Karte lädt. Jetzt brauchen wir uns keine Gedanken mehr über Tickets und Kosten machen, denn für knapp 10 Euro fahren wir in Tel Aviv und Jerusalem und zwischen beiden Städten. Ausserdem ist die Zugverbindung mit 42 Minuten ( und das alle 20 Minuten) wirklich schnell. Da benötigen wir innerhalb Tel Avivs schon so lang.

In einem langen Zug mit Doppelstockwagen geht es durch das teilweise karge Land in das bergige Jerusalem.

Da ich vor unserem Stadtgang noch im Bahnhof zum WC gehe, mache ich eine interessante Entdeckung:   

Eine Moschee befindet sich unten im Bahnhof  zwischen Gleisniveau (60 bis 80 Meter tief) und oberirdischen Ausgang ( eine orthodoxe Kapelle habe ich schon in Moskauer Bahnhöfen entdeckt, aber nicht in Deutschland)                      .

Oben geht es dann ein paar Stationen mit der neuen Strassenbahn Bus zum Jaffa-Tor       .  Und nun beginnen die unzähligen Gassen voller Händler. Wir haben Glück, denn es ist wenig los . Zweimal lasse ich mich ansprechen und mir die Waren erklären. Beim Gewürzehändler      erstehe ich 100g eines traumhaft duftenden Pfirsich-Tees und dann lockt mich ein Tuch- und Schmuckhändler       in seinen tiefen Laden , um mir seinen alten Brunnen zu zeigen:    .  28 Meter tief soll er sein und mit einer Handpumpe könne man das Wasser in die oberen Stockwerke des Hauses pumpen  (es würde etwas dauern und Kraft kosten , erläuterte er). Natürlich zeigte er seinen selbstgefertigten Schmuck (er und seine Brüder ) - unter anderem mit alten römischen Glasresten. Interessante Informationen,  was bei belebten Gassen nicht erfolgt wäre.  

Natürlich waren wir bei der Klagemauer      und beim österreichischen Hospiz         , direkt am Anfang der via Dolorosa    .

Nach unserer Mittagspause geht es vorbei an arab. Lebensmittelhändlern und arab. Kunden  hinaus zum Damaskus-Tor     um mit der Strassenbahn zum Yad Vashem zu fahren         .

Abends in Tel Aviv gegen wir bei uns in Jaffa auf dem flea market bei italkiya essen.

UNESCO Weisse Stadt , Alana Goor-Museum und Jazz-Konzert

Donnerstag, 26.05.2022

Die Bauhaus-Häuser (einen kleinen Teil von 4000 gelisteten) wollen wir uns heute anschauen. Vorher frühstücken wir im Cafe Dallal, wo wir draussen sitzend das Wetter genießen und das Treiben beobachten.

Von dort fahren wir zum Bauhaus-Zentrum, wo wir eine Strassenkarte mit den gelisteten Häusern erstehen.

So ausgerüstet, fahren wir nochmals drei Haltestellen bis zum Rothschild Boulevard, um auf Foto Pirsch zu gehen               

Die Häuser sind in die Jahre gekommen -einige sind sehr schön renoviert und andere daneben haben einen hohen Renovierungsarbeiten.

Obwohl es mir zu heiß ist, fahren wir noch zum Goor-Museum, um uns zu erkundigen, ob  wir noch Karten für das abendliche Konzert bekommen könnten. Es wird verneint, aber dann versucht die Mitarbeiterin mit 3 Telefonanrufen, ob es nicht doch möglich ist. Und es wird möglich.

Wir schauen uns das Museum der israelischen Künstlerin an

             

Und inspizieren dabei mögliche Sitzgelegenheiten für das abendliche Konzert     .

 Als wir abends zum Konzert kommen , ist umarrangiert. Kurz darauf geht die Sonne unter, welch ein        Schauspiel.

Die russ. Schickeria trifft sich
Ein lauer Wind lässt uns das Meer spüren
frau trägt hohe Absätze - dick    oder gestiftelt  

Leute holen sich etwas zu trinken/ machen Fotos   -  Alles umweht von dem Duft warmer Sangria (wie Glühwein)

Das Auge kann die ganze arrangierte Kunst in Einzelheiten studieren, die Pflanzen und das Zusammenspiel von beiden
Ein schwules Paar, das auf der großen Bank turtelt,   
Mitschnitte auf Handys
Kirchturmuhr schlägt 

Der Wind bläst den Jumpsuit auf
Die mitgebracht Rosen warten derweil auf ihren Einsatz
Der Muezzin ruft in der Ferne
Die Reihen lichten sich
Neue Zuhörer kommen       

Das Alles geht mir durch den Kopf

 

Das Yogev Shetrit Trio spielt an diesem Abend andalusischen Jazz :

Shetrits Musik enthält Originalkompositionen, die auf elegante Weise traditionelle nordafrikanische Musik, Gnawa, andalusische Musik aus seinem marokkanischen Erbe mit zeitgenössischem Jazz und mediterraner Musik verschmelzen.

Wir sind von der Musik begeistert und können dank dem Ambiente entschweben.

 Ein traumhafter, unvergesslicher Abend , obwohl nur knapp 1,5 Stunden vergangen sind.

Ganz beseelt gehen wir noch zum Italiener am flea market etwas essen.

Levinsky Markt

Freitag, 27.05.2022

Den Morgen beginnen wir mit einem Espresso und einer kleinen Unterhaltung bei unserem Vermieter auf der Terrasse und anschließend fahren wir zum Frühstück zum Arcaffe.

Von dort geht es zum Levinsky Markt   , der voller Touristen und Käufer ist. Unser Ziel ist Chavshush, wo wir die Hülsenfrüchte ( be-kannte und unbekannte), Gewürze,Trockenfrüchte und Nussorten bestaunen.

Nach einem Kauf von Aprikosen, Datteln, Feigen und Cashewkernen fahren wir zum Dizengoff Sqare, machen dort eine Erfrischungspause im Cafe Lieselotte und dann schauen wir uns noch ein paar Bauhausfassaden an, beobachten noch etwas das Treiben am Strand          , bevor es zur Unterkunft geht.

Den letzten Abend verbringen wir mit dem Blick aufs Meer            im Goldman court, wo ich ein sauleckeres Ossobuco esse.

Abschied

Samstag, 28.05.2022

Zum Abschied gehen wir wieder ins Goldman Court, um mit einer frischen Brise und Blick aufs Meer      zu frühstücken     .